Schwere graue Wolken ziehen über die Wohnriesen am Kölnberg. Ein heftiger Regenschauer hat die Straßen leergefegt. Doch im Kinder- und Jugendzentrum Meschenich – mitten im Quartier auf der Grenze zwischen Hochhaussiedlung und altem Dorfkern gelegen – herrscht reges Treiben. Eine Gruppe Kinder bricht im Rahmen der angebotenen Ferienfreizeit gerade zu einem Besuch im Freilichtmuseum auf; in einem angrenzenden Raum büffeln rund 15 junge Menschen konzentriert Deutsch in einem Sprachkurs.
Gemeinsam mit Almut Gross, Geschäftsführerin der Jugendzentren Köln gGmbH, begrüßt Azbye Kokol, Einrichtungsleiterin des Jugendzentrums und langjährige Impulsgeberin im Stadtteil, den Vorstand der RheinEnergieStiftung Familie, Susanne Fabry, Dr. Ulrik Dietzler und Prof. Dr. Susanne Hilger, an einer aufwendig gedeckten Tafel inmitten des Hauptsaals der zum Begegnungszentrum umgewidmeten Thomaskirche.
Seit dem Sommer 2023 fördert die RheinEnergieStiftung Familie das Projekt „Familienbüro – Begegnen, beraten, begleiten“, das eines der Kernangebote in dem neuen Quartierszentrum bildet. Ziel des Projektes ist es, niederschwellige Hilfe für Meschenicher Familien anzubieten – von Fragen zur Kindesgesundheit oder Erziehung über die Kommunikation mit Ämtern, Schulen oder Kitas bis hin zur akuten Beratung in Notlagen, wie z.B. einer Räumungsklage. Familien des Quartiers erhalten hier unkompliziert und kostenlos Hilfe und Unterstützung in nahezu allen Lebenslagen.
„Wir setzen an den Bedarfen der Menschen an – gibt es ein Problem, finden wir eine Lösung oder jemanden, der bei der Entwicklung einer passenden Lösung unterstützen kann“, so Azbiye Kokol. Und Amir Rakhsh-Bahar, stellvertretender Einrichtungsleiter und langjähriger Mitarbeiter, ergänzt: „Wir sind Feuerwehrleute des Alltags: dort wo es brennt – und es brennt ständig – stehen wir bereit und erarbeiten gemeinsam mit den Menschen passende Perspektiven“.
Das Familienbüro trägt maßgeblich zur Umgestaltung der einstigen Thomaskirche als Begegnungszentrum im Quartier bei. Bisher fehlte es an einem gemeinsamen Ort, wo Engagierte, Vereine, Initiativen sowie Bürgerinnen und Bürger zusammenkommen können – mit der Thomaskirche wird nun ein solcher Raum geschaffen. Lokale Träger können sich an der Gestaltung aktiv beteiligen und dort ihre Angebote – insbesondere im Hinblick auf die Bündelung von Ressourcen – für die Menschen im Sozialraum anbieten.
„Wir sind froh, mit unserer Förderung einen Beitrag zum Aufbau wirkungsvoller Strukturen im Sozialraum leisten zu können – auch wenn uns klar ist, dass es für eine tragfähige Veränderung im Stadtteil einer langfristig zugesicherten Finanzierung bedarf. Mit der Thomaskirche als Begegnungszentrum wird nun ein erster wichtiger Grundstein gelegt, auf dem weiter aufgebaut werden kann“ so Susanne Fabry, Vorständin der RheinEnergieStiftung Familie.