Abschlusstagung DiPolBAs – Digitale Politische Bildung als Konsequenz aus der Corona-Krise
Die Universität zu Köln, die Technische Hochschule Köln und die Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. präsentieren die Ergebnisse ihres Gemeinschaftsprojekts
Im Rahmen einer Abschlusstagung am 20. Februar 2024 präsentierte das Projektteam unter der Leitung der beiden Professorinnen Gudrun Hentges und Birgit Jagusch die Ergebnisse unter dem Titel „Schulische Politische Bildung zum Thema Antisemitismus und Verschwörungsdenken“ in der Bildungswerkstatt der TH Köln.
Neben dem Einblick in zwei Abschlussarbeiten zum Thema wurden die zentralen Ergebnisse der empirischen Bedarfsanalyse des Projekts vorgestellt, bei dem die Perspektive von Schüler*innen auf die Themen Antisemitismus und Verschwörungstheorien erhoben wurden. Dabei zeigte sich, dass die meisten der Befragten das Thema Antisemitismus als nicht sehr präsent einschätzten oder es nur im historischen Kontext der NS-Zeit verorteten und sich selbst damit im Alltag kaum konfrontiert sahen. Allerdings fanden die Befragungen 2022/23 statt. Es ist anzunehmen, dass die Antworten nach dem terroristischen Anschlag der Hamas am 7.Oktober 2023 auf israelische Zivilist*innen, der Geiselnahme und der Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gaza-Streifen anders ausfallen würden.
Auf Grundlage der gewonnenen Daten erarbeitete das Team im weiteren Verlauf Bildungsmaterialien für die schulische politische Bildung mit Blick auf die kritische Reflexion von Verschwörungstheorien. Die Materialien richten sich an Schüler*innen ab der 9. Klasse und decken bis auf Förderschulen alle Schulformen ab.
Teile der in sechs Module unterteilten Materialien wurden nach einer kurzen Präsentation in Workshops erprobt, wobei in Kleingruppen ein Austausch und Feedback zu den Elementen Antisemitismus und Verschwörungstheorien, Verschwörungsdenken und Gesellschaftskritik und zu den Handlungsmöglichkeiten bei Konfrontation mit Verschwörungsdenken ermöglicht wurden.
Das Projekt wurde von der RheinEnergieStiftung Jugend/Beruf, Wissenschaft über einen Zeitraum von zwei Jahren mit insgesamt 134.000 Euro gefördert. Ein weiterer Fördergeber war die Bundeszentrale für politische Bildung. Die endgültige Veröffentlichung der Materialien erfolgt auf einer Open Educational Resources (OER) Plattform. Somit sind die Materialien ab Mai 2024 allgemein zugänglich.
Weitere Informationen finden sich hier.
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